Das Weinglas: Genauso wichtig für den Geschmack wie der Wein selbst
Ein entspannter Abend mit hervorragendem Essen steht bevor. Der Tisch ist ansehnlich gedeckt und der Duft des Essens liegt schon, genau wie die Vorfreude, in der Luft. Zu so einem Szenario gehört auch ein guter Wein. Ob man sich für Weißwein oder Rotwein entscheidet, ist nicht nur eine Frage des Gerichts, sondern auch des persönlichen Geschmacks. Umso wichtiger ist es, das richtige Weinglas zu wählen, damit sich die Aromen des Weins optimal entwickeln können und zu einem genussvollen Abend beitragen.
Doch wie entstand eigentlich der köstliche Wein und worin unterscheiden sich Weingläser eigentlich?
- Geschichte des Weins
- Merkmale von Weingläsern
- Arten der Gläser
- Weißweingläser
- Rotweingläser
- Sektgläser
Geschichte des Weins
Weinreben gehören zu den ältesten Pflanzen der Welt. Es konnte nachgewiesen werden, dass bereits vor mehr als 100.000.000 Jahren mehrere Rebsorten existierten.
Wein wurde bereits seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. angebaut. Die ersten Hinweise wurden damals in Georgien gefunden. Auch zwischen Euphrat und Tigris, sowie später in Palästina wurden mit Weinreben verzierte Tonkrüge gefunden.
Nach Deutschland kam der Wein sehr wahrscheinlich durch die Römer. Sie brachten damals statt schwere, mit Wein gefüllte Amphoren über die Alpen, die Rebstöcke aus Ihrer Heimat mit.
Im 8. Jahrhundert regelte Karl der Große den Weinanbau, die Weinherstellung und den Verkauf. Zentrale Abnehmer des Weins waren Klöster. Zur damaligen Zeit war Wein das Nummer 1 Volksgetränk.
Die Entstehung von Wein war damals jedoch eher einem Zufall geschuldet.
Im damaligen Zeitalter bewahrten die Menschen den Traubensaft in Tonkrügen auf. Die hohen Temperaturen und die fehlende Kühlung begünstigten die Gärung der Weintrauben. So setzte die alkoholische Gärung ein und aus Traubensaft wurde Wein.
Seit damals spielt der Wein sowohl wirtschaftlich als auch in der Medizin eine große Rolle.
Aufgrund seines Alkoholgehalts wurde Wein gerne als Medizin verwendet, um Wunden zu desinfizieren oder Arzneien, Tinkturen und Extrakte herzustellen. Auch als erstes Schmerzmittel fand der Wein Anwendung, da er die Menschen in einem rauschähnlichen Zustand weniger Schmerz fühlen ließ.
Weiterhin ist der Wein auch bei vielen religiösen Bräuchen wichtig. Bereits in der Bibel wurde Noah als erster Winzer beschrieben. Heutzutage wird in Gottesdiensten Wein und Brot symbolisch in den Leib und das Blut Jesu Christi umgewandelt.
Merkmale von Weingläsern
Sowohl Weißwein- als auch Rotweingläser besitzen eine eigene charakteristische Form. Beide Glassorten bestehen aus einem Standfuß, einem Stiel und einem Kelch.
Der Kelch unterscheidet sich je nach Weinsorte, doch der Stiel und der Fuß sind bei beiden Gläsern gleich.
Der Kelch
Das wohl wichtigste und prägnanteste Kriterium eines Weinglases ist der Kelch. Wie bereits erwähnt unterscheidet sich der Kelch je nach Weinsorte in seiner Form. Er ist das zentrale Merkmal und ausschlaggebend für den Geschmack eines Weines.
Der Stiel
Der Stiel ist sehr lang und dünn. Dies gibt dem Glas nicht nur eine elegante Gestalt, er dient auch dazu, das Glas sicher halten zu können.
Bei manchen Weinsorten ist es sehr wichtig für den Geschmack, dass der Wein kühl getrunken wird. Der Stiel ermöglicht es, das Glas sicher zu halten, ohne den Wein durch die Hand zu erwärmen. Ein weiterer Vorteil des Stiels ist es, dass beim Anstoßen das Klirren der Gläser zur Geltung kommt.
Der Standfuß
Der Standfuß ist bei einem solchen Glas mit einem großen Kelch wichtig, damit das Weinglas trotz des hohen Volumens des Kelches sicher steht und nicht umkippt.
Arten der Gläser
Bei den Weingläsern unterscheidet man hauptsächlich Weißwein- und Rotweingläser. Für die optimale Entwicklung des Aromas ist es unabdingbar das richtige Glas zu verwenden. Doch warum wäre das Aroma eines Rotweins in einem Weißweinglas nicht mehr das gleiche?
Weißweingläser
Weißwein ist geschmacklich leichter als Rotwein und muss nicht vor dem Trinken belüftet werden. Weißweingläser sind kleiner und weniger bauchig als Rotweingläser. Da Weißwein hauptsächlich gut temperiert getrunken wird, sorgt der kleinere Kelch des Glases dafür, dass der Wein bis zum letzten Schluck noch angenehm kühl ist. Die empfohlene Temperatur liegt zwischen 10 und 14 Grad.
Umso wichtiger ist bei dieser Glassorte der Stiel. Durch den Stiel kann das Glas sicher gehalten werden, ohne dass die Hand den Weißwein erwärmt und den Geschmack verändert. Warmer Weißwein schmeckt alles andere als gut.
Rotweingläser
Das typische Rotweinglas besitzt eine bauchige Form mit einer großen Öffnung. Zudem haben Rotweingläser ein größeres Volumen als Weißweingläser. Dadurch erhält der Wein eine größere Oberfläche und kann besser belüftet werden. Für den optimalen Geschmack des Rotweins ist es wichtig den Wein vor dem Genuss etwas „atmen“ zu lassen. Dies bedeutet, dass der Wein mit mehr Sauerstoff in Kontakt kommt, wie es bei den bauchigen Rotweingläsern der Fall ist.
Für sehr aromatische Rotweine empfiehlt sich zusätzlich einen Dekanter zu kaufen. Je aromatischer und schwerer der Rotwein ist, desto bauchiger sollte das verwendete Glas sein. Erst durch das Atmen des Weines können sich alle besonderen Aromen des Weins entwickeln.
Sektgläser
Da es sich bei Sekt um sogenannten Schaumwein handelt, gehören diese ebenso in die Kategorie Weingläser. Die meist verwendeten Sektgläser besitzen eine Tulpenform. Durch diese Form wird der Duft zur Nase geleitet und die Kohlensäure bleibt länger erhalten.
Abschließend lässt sich sagen, dass auch bei einem Weinglas keinesfalls gespart werden sollte. Für den Kauf von hochwertigen Gläsern gilt zu beachten, dass die Kanten des Glases abgerundet und gut abgeschliffen sind, um spätere Absplitterungen oder Verletzungen zu vermeiden.
Hochwertige Weingläser sollten einen dünnwandigen Kelch besitzen und beim Anstoßen einen harmonischen Klang erzeugen. Zudem sollte das Glas klar und ohne Einschlüsse sein. Für manche Weinkenner ist es wichtig, das Fließverhalten des Weines am Glas beurteilen zu können.
Die Glasform sollte sich zum Glasrand hin verjüngen und der größte Durchmesser sollte sich nicht am Glasrand befinden. Durch ihre Form lassen sich Weine optimal im Glas schwenken, wodurch beispielsweise Rotweinen mehr Sauerstoff zugeführt wird und sie so ihre vollen Aromen entfalten können.
Egal mit welcher Glasvariante der Wein genossen wird, das Glas sollte niemals ganz gefüllt werden. Ein volles Glas kann nicht mehr ohne Probleme am Steil festgehalten und balanciert werden. Bei Rotwein bleibt dem Wein zu wenig Raum zum Atmen und Weißwein wird zu schnell warm. In beiden Fällen leidet der Genuss darunter.
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